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Der römische Kalender war ursprünglich lunisolar, d.h. die Monate wurden nach dem Mondzyklus, das Jahr nach dem Sonnenumlauf eingeteilt. 355 Tage entsprachen ungefähr 12 Umläufen des Mondes. Im Numanischen Kalender hatten die Monate März, Mai, Juli und Oktober 31, alle übrigen Monate je 29 Tage. Nur der Februar hatte 28 Tage. Die große Abweichung vom Sonnenjahr wurde bald bemerkt. Darum fügte man Schalttage (alle 2 Jahre) hinzu: nach dem 23. Februar 22 Tage, bzw. nach dem 24. Februar 23 Tage; so ergab sich ein vierjähriger Zyklus (355 + 377 + 355 + 378 = 1465 Tage), d. h. das römische Jahr war 366,25 Tage lang, also einen Tage zu lang! Diese Tatsache war jedoch den Pontifices, die für die Zeitrechnung zuständig waren, nicht bekannt. Im Jahre 46 a. Chr. n. war der römische Kalender um 90 Tage zurückgeblieben. C. Julius Caesar reformierte zusammen mit dem Gelehrten Sosigenes den Kalender. Caesar ging von einem Sonnenjahr (365,25 Tage) aus und so ergab sich alle vier Jahre ein Schaltjahr, der 24. Februar wurde doppelt gezählt (dies bisextus, weil der 6. Tag vor dem 1. März), also a. d. bis VI. Kal. Mart. Da dieses Jahr um 11 Minuten zu lang ist, reformierte Papst Gregor XIII. den Kalender im Jahre 1582 nochmals: das 1. Jahr eines Jahrhunderts. ist nur dann ein Schaltjahr, wenn sich die Zahl durch 400 teilen lässt (also ist das Jahr 2000 ein Schaltjahr, während 1900 keines war!). |
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Wenn man Jahre zählen will, braucht man einen festen Bezugspunkt: Fixjahre: 1. post aedem Capitolinam dedicatam: nach der Weihe des Iupitertempels, die am 13. 9. 507 a. stattgefunden hat. 2. post reges exactos = nach der Vertreibung der Könige (510a.) 3. ab urbe condita = seit der Gründung der Stadt (753a.) |
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Die Monatsnamen sind Adjektiva, daher immer mensis zu ergänzen: mensis ianuarius: Jänner, Monat des Gottes lanus (Gott des Anfangs, schaut in die Vergangenheit und in die Zukunft.) mensis Februarius: Februar, kommt vom Namen des Reinigungsfestes = februa = "rituelles Reinigungsmittel". mensis Martius: März, Monat des Kriegsgottes Mars mensis Aprilis: April, vielleicht etruskischer Herkunft, Bedeutung ist unbekannt. mensis Maius: Mai, Monat der Göttin Maia mensis lunius: Juni, Monat der Göttin luno mensis lulius: Juli, nach Caesar benannt, vorher Quinctilis (5.) mensis Augustus: August, nach Augustus benannt mensis September mensis October mensis November mensis December: Die Monate September bis Dezember sind nach Zahlwörtern benannt. Sie behielten ihre Namen, auch als das Jahr im Jänner begann, obwohl sie jetzt eigentlich „falsch" waren. |
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Wochentage wurden von damals bekannten oder dafür
gehaltenen Planeten hergeleitet: |
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Kalendae, -arum f: waren der 1. Monatstag. Nonae, -arum f : jeweils der 9. Tag vor den Iden, d.h. der 5. oder 7. Tag eines Monats.
Idus, -uum f: waren an den
Monaten März, Mai, Juli und Oktober (Merkwort MILMO) am Der Tag vor einem Stichtag wurde mit pridie (+ Akk.), der Tag danach mitunter auch mit postridie (+ Akk.) angegeben. Die anderen Tage werden durch Rückzahlung berechnet. Es wird angegeben, der wievielte Tag vor dem nächsten Haupttag es ist, wobei die Randtage mitgezählt werden: z. B.: ante diem octavum Idus Ianuarias = 6. Jänner (der 8. Tag vor dem 13. Jänner: 13, 12, 11, 10, 9, 8, 7, 6.); ante diem sextum Kalendas Februarias = 27. Jänner (der 6. Tag vor dem 1. Februar: 1, 31, 30, 29, 28, 27.); Ist der anzugebende Tag ein Fixpunkt, so steht die Zeitangabe im Abl.: z. B.: Idibus Martiis = an den Iden des März (15. März) |
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Die Tagesbezeichnung umfassten neben dem Buchstaben des Nundinums und der Tageszählung auch die Angabe des Tagescharakters: |
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An diesem Tag darf sich das Volk versammeln, wenn die Versammlung von einem magistratus einberufen wurde. Ist eine Versammlung auch an einem anderen Tag notwendig, muss vor und nach der Amtshandlung der Tag durch spezielle Opfer entsühnt werden. An dies comitiales fanden an sich keine Senatversammlungen statt, doch gibt es manche bedeutende senatus consulta, vor allem in Notsituationen, die an solchen Tagen getroffen wurden. | ||||
Ein Tag, an dem vom praetor Recht gesprochen wurde (fari) ohne anschließend ein piaculum (Sühneopfer) durchführen zu müssen. Der Kalender des Numa Pompilius kennt insgesamt 42 solche "Gerichtstage", an denen nach dem 12-Tafel-Gesetz eine causa in der Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang verhandelt werden musste. Personen mit einem geringeren Aufgabenbereich als der Praetor durften auch an anderen Tagen Sitzungen abhalten. | ||||
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Es gab 52 solche Tage, die weder comitiales noch fasti sind. Es handelt sich um frei verfügbare Tage, an denen nur keine comitia durchgeführt werden durften. An diesen Tagen wurden außerordentliche Senatssitzungen abgehalten. Der Praetor durfte an diesen Tagen an sich keine Rechtsgeschäfte durchführen. Wenn er dies dennoch tat, dann nur mit einem entsprechenden piaculum. | ||||
Es gab 49 solche Tage. Sie waren vor allem für religiöse Handlungen reserviert, z.B. an den Iden oder vor dem 1. März, dem ursprünglichen Jahresbeginn. Nicht alle religiösen Handlungen und feriae fielen auf einen NP. Die Bedeutung der Abkürzung NP ist unklar, wird aber in der modernen Interpretation gemeinhin als dies nefastus publicus bezeichnet. | ||||
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Dies sind „zerteilte“ (endotercisus = altlat. intercisus) Tage. Diese 11 Tage waren morgens und abends nefasti, also für Opfer vorgesehen, die Zeit dazwischen waren sie fas | ||||
Die Abkürzung ist bis heute nicht ganz geklärt. Manche deuten die als fastus principio, d.h. zu Beginn des Tages fastus. | ||||
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